Mein erster Alpencross sollte vom Tegernsee nach Bassano del Grappa führen. Aus Termingründen erst Anfang September, was nicht unbedingt von Nachteil ist, weil die Gewittergefahr bei weitem nicht mehr so hoch ist, wie im August, die Temperaturen aber immer noch angenehm sein sollten.Also fuhren wir zu zweit am 9. September 2013 12 Uhr vom Tegernsee los. Vorlage für die Tour war das Buch „Alpencross Ostalpen“, in dem die Tour mit 10 Etappen ca.20000 HM und 550 KM angegeben wurde.
Die ersten 2 Etappen haben wir dann schon zu einer zusammengefasst und sind über den Achenpass, Achensee nach Jenbach im Inntal gefahren, danach einige Meter an der Autobahn entlang, diese kreuzten wir und fuhren über Weerberg zur „Weidener Hütte“, welche unser erstes Etappenziel sein sollte.
Petrus hat uns allerdings schon am Tegernsee mit Regen begrüßt, der uns bis zum Achenpass schön treu geblieben ist. Dann klarte es etwas auf, nur die Temperaturen waren mit ca. 14 Grad nicht sonderlich warm.
Bis Weerberg gab es keine besonderen Vorkommnisse. Ab da ging es allerdings 11 km stetig bergauf, was fahrtechnisch nicht besonders anspruchsvoll, aber sehr kräftezehrend war.
Die Hütte erreichten wir um kurz nach 18 Uhr, die Beleuchtung am Haus war schon angeschalten und ich freute mich auf eine Dusche und etwas zum Essen. Der Markus zog es allerdings vor, die Hütte zu fotografieren. Erst als das Essen schon auf dem Tisch stand, konnte ich Ihn überzeugen, sich an diesen zu setzen.
Fahrzeit 5,08 Std
durchschnittsgeschw. 15km/h
68 km/h vmax
1837 Höhenmeter
80Km
Tag 2.-Nösslach
Tag 2 fing um 8 Uhr gleich mit Bergauf fahren an, da wir bis zum Geiseljoch noch 5 KM fahrt vor uns hatten.Ab dem Geiseljoch ging es dann aber auf schönen Bergwegen 1000 Höhenmeter bergab, wo man es richtig krachen lassen konnte. Ausgebremst hat mich nur das Gelegentliche warten auf meinen Kollegen, da ich mit dem GPS ausgerüstet war und er den Weg nicht immer wusste.(Was noch recht interessant werden sollte) Im Tal fuhren wir nach Hintertux, wo mein Navi gleich am Ortsschild auf eine kleine Seitenstrasse verwies, wo wir über die Bichlalm zur Bergstation der Seilbahn am TuxerJoch radeln sollten.Sollten!!Kurz vor diesem Ortsschildhabe ich meinen Kumpel leider aus den Augen verloren, der dort vor mir gefahren ist.Das er auf die Seitenstrasse gefahren ist, glaubte ich nicht, deshalb bin ich einfach durch den ganzen Ort geradelt, aber habe ihn nicht entdecken können, weshalb ich dann umgekehrt bin um Ihn doch auf der Bichlalm zu suchen. Nach ein paar Kehren steil bergan entdeckte ich Ihn dann doch unterhalb von mir am besagten Ortschild, was mich zum Umkehren zwang um ihm den richtigen Weg zu weisen. Wieder vereint suchten wir den Weg zum Tuxer Joch Haus welches uns mit Regen und kaltem Wind empfing. Da wir heute noch bis Nösslach wollten, konnten wir uns nicht lange aufhalten und trugen unsere Räder Richtung Kasern den Berg auf einem unfahrbaren, ausgewaschenen Trampelpfad hinunter. Auf diesem Weg hat es wenigstens nicht mehr geregnet.Was sich bald ändern sollte.Ab Innerschmirn goss es wie aus Kübeln. In ST. Jodok haben wir noch total durchnässt etwas eingekauft und nach dem Weg zum „Hummlerhof“ gefragt.Dieser Weg beinhaltete noch eine Schiebestrecke von gut einer halben Stunde, was aber auch nicht mehr viel ausmachte.Nass und durchgefroren erreichten wir unser zweites Etappenziel um halb sieben.
Daten:
Fahrzeit 5,55 Std
56 Km
1629 Höhenmeter
9,5 km/h durchschnitt
67 km/h vmax
Tag 3-Alpenrose
Tag 3 begann um 9:00 nach einer kurzen Talfahrt, mit der Auffahrt zum Sattelberg, dort oben
war bis vor wenigen Jahren der „böse Bauer“ ein gefürchteter Gegner für alle
Radfahrer.
Er soll mit dem Jeep oder der Mistgabel auf alle
Mountainbiker losgegangen sein. Heute besteht diese Gefahr nicht mehr, da ihn
der Sensenmann geholt hat.
Oder vielleicht doch nicht?? Wir nähern uns einem schweren
Eisentor mitten im Wald mit einem Großen Schild…Radfahren verboten. Dieses Tor
wird gerade von einem alten schrulligen Mann passiert..ist das etwa der Bauer?
Wir werden eins mit dem Felsen am Wegesrand und warten bis
der Mann außer Sichtweite ist.
Dann rollen wir zum Tor, um dieses möglichst geräuschlos zu
durchqueren…langsam auf und zumachen ohne quietschen..und weiter.
Etwa 50 meter weiter fahren wir an dem Alten vorbei und
sehen wie er unter einem „Pilze sammeln verboten“ selbige aus dem Waldboden
schneidet. Also der böse Bauer scheint es nicht gewesen zu sein. Puhh glück
gehabt und …weiter.
Oberhalb der Sattelbergalm verläuft die alte
Mussolinistrasse am Brennergrenzkamm. Aus unerklärlichen Gründen ist sie
allerdings für Fahrräder gesperrt, was uns aber egal ist. Wir fahren an einigen
alten Militärbunkern vorbei, die heute teilweise von Murmeltieren besetzt sind.
Diese kleinen Kerle lassen sich aber von uns nicht beeindrucken. Sie stehen ca.
5 meter vor uns und schauen recht neugierig.
Nach ca. 5 km führen Serpentinen wieder ins Tal nach
Brennerbad an der Brennerautobahn, wo nach einer kurzen Fotopause auch schon
der nächste Berg wartet.
9 km bergauf, mit einem nicht Unerheblichen Teil an
Schiebestücken, das zieht sich…
Apropos –ziehen-…oben am Schlüsseljoch, das wir um ca. 17:15
erreichen, zieht es gewaltig.
Der Himmel ist stark bewölkt und das Thermometer zeigt nur 7
Grad, welche gefühlt minus 7 entsprechen.
Die folgende Abfahrt schiebe ich teilweise, da ich nur so
wieder etwas Gefühl in die Füsse und Finger bekomme, da man auf dem Trail kaum
treten muss, sondern nur stehend den Berg hinunterrollt, dadurch werden die
Zehen nicht durchblutet, was sehr unangenehm ist.
Nach einer Stunde fallen wir in Kematen ein, wo der Gasthof Alpenrose unser
Nachtlager sein wird.
Die Wirtin ist sichtlich überrascht „noch „ Mountainbiker zu
sehen, da kurz vor uns schon 2 angekommen sind.
Kurzerhand hat Sie uns mit denen an einen Tisch gesetzt, da
„wir uns bestimmt gut unterhalten „werden.
An diesem Abend war dem aber noch nicht so(was sich noch
ändern sollte). Alles was wir erfuhren, war, das sie das selbe Ziel vor Augen
hatten, wie wir. Allerdings hatten Sie noch die Möglichkeit, vorher
auszusteigen, da die Rückfahrt noch nicht gebucht war. Auch die genaue Strecke
war nicht wirklich festgelegt.
Daten:
Fahrzeit 5,17 Std
46 Km
1709 Höhenmeter
durchschnittsgeschw. 8,7 km/h
55 km/h vmax
Daten:
Fahrzeit 7,28 Std
durchschnitt 8,49 km/h
68 km/h vmax
2197 Höhenmeter
Fahrzeit 5,17 Std
46 Km
1709 Höhenmeter
durchschnittsgeschw. 8,7 km/h
55 km/h vmax
Tag 4-Rastnerhütte
In etwa Zeitgleich mit den beiden Anderen(Doris und Henning)
bestiegen wir um 8:30 unsere Räder mit dem Ziel, über das Pfunderer Joch zur
Rastnerhütte, was eine der härtesten Etappen dieser Alpenüberquerung werden
sollte.
Ab Kematen 8 km
treten, schieben, schieben, treten nur bergauf…die Hölle!
Henning und Doris hatten, wenige Minuten nach uns gestartet,
uns schon am ersten Anstieg hinter sich gelassen. Oben am Pfunderer Joch lagen
noch Schneefelder, welche schnell für nasse Füße sorgten. Der Wind und die
Kälte nahmen auch stetig zu, so das oben nur noch 3 Grad mit leichtem
Schneefall(Schneesturm) übrig waren.
Der Weg der dann wieder den Berg hinunterführen sollte, war
auch erstmal nicht fahrbar. Steil, ausgewaschen und den ersten Kilometer mit
Schnee bedeckt, war das mehr ein schieben, tragen, stolpern.
Als ich wieder fahren hätte können, musste ich noch mal
umkehren und meinen Mitstreiter suchen, der wieder mal eine Fotopause einlegte.
Die weitere Fahrt beinhaltete eine Betonpiste, auf welcher kurz vor uns eine
Kuhherde hinuntergetrieben wurde.
Was für eine Schei….e!!
In Niedervintl kamen wir mit einem Einheimischen ins
Gespräch, welcher uns nach unserem beabsichtigten Weg zur Rastnerhütte fragte.
Zu diesem Zeitpunkt war mein Vertrauen zum GPS Gerät ungetrübt und ich war mir
sicher, unser heutiges Etappenziel ohne Probleme zu erreichen. Bei der
Weiterfahrt winkten uns noch Henning und Doris von einer Cafeterasse zu, wo Sie
Pause gemacht haben.
Nach einem Einkauf in Kiens ging es für uns wieder Bergan!!
Serpentinen zuerst auf der Strasse, später bogen wir auf
einen Waldweg, der recht steil war.
Gerade an dieser Stelle trafen wir auf einen Jäger, der uns
versuchte den Weg zu erklären, da er sagte, unsere Strecke wäre nicht die
normale Art zur Rastnerhütte zu kommen.
Aber mein Navi wies mir den Weg, bis der Markus auf einen
Einheimischen traf, der sagte wir sollen an der Kreuzung rechts abbiegen, wo
mein GPS nach links wies.
Mein Gerät hat recht gehabt!!!
Das war um 17:47 Uhr
Das war eine der wenigen Strecken, wo der Markus die Führung
übernommen hat. Wir wollten
nochmal die Karte checken und Markus sagte das machen wir ca.50 meter weiter bei einem
Jägerstand. Auf diesen fuhren wir los und stoppten. Der Markus zog die Karte hervor und ich sah aus dem Augenwinkel eine doppellaufige Flinte aus dem Jägerstand hervorstehen......
Dann sah ich im Unterstand einen schrulligen Jäger, der die 90 anscheinend schon seit längerem hinter sich hatte. Er versuchte uns den Weg zu erklären, aber dem Dialekt den er sprach waren wir nicht mächtig. Mit den paar Brocken die wir verstanden, machten wir uns auf den Weg. Wir merkten aber schon bald, das manche Schlüsselwörte wie "über den Bach" oder "nicht über den Bach" einfach bei dem Gespräch untergeangen sind.
nochmal die Karte checken und Markus sagte das machen wir ca.50 meter weiter bei einem
Jägerstand. Auf diesen fuhren wir los und stoppten. Der Markus zog die Karte hervor und ich sah aus dem Augenwinkel eine doppellaufige Flinte aus dem Jägerstand hervorstehen......
Dann sah ich im Unterstand einen schrulligen Jäger, der die 90 anscheinend schon seit längerem hinter sich hatte. Er versuchte uns den Weg zu erklären, aber dem Dialekt den er sprach waren wir nicht mächtig. Mit den paar Brocken die wir verstanden, machten wir uns auf den Weg. Wir merkten aber schon bald, das manche Schlüsselwörte wie "über den Bach" oder "nicht über den Bach" einfach bei dem Gespräch untergeangen sind.
Jedenfalls standen irgendwann bis zu den Knöcheln im Morast, zwischen uns und
dem richtigen Weg war eine Schlucht mit einem Bach . Da mussten wir unsere
Räder erst einmal runterwuchten, um sie auf der anderen Seite durch Hüfthohe Brennnesseln wieder raufzuschleppen. Das Problem war allerdings, das es dunkel
wurde, und wir immer noch nicht auf dem richtigen Weg waren.
Um 19:30 erreichten wir endlich die Hütte….7km später.
Als wir die Hütte betraten, kamen die anderen 2 schon frisch
geduscht in den Gastraum zum Essen, was sie allerdings noch hinauszögerten,
weil sie auf uns warten wollten.
Das Essen(Nudelsupe, Gulasch mit Speckknödeln, Apfelstrudel)
hatten wir uns mehr als verdient!
Daten:
Fahrzeit 7,28 Std
durchschnitt 8,49 km/h
68 km/h vmax
2197 Höhenmeter
Tag 5-Fanesalpe
Nach dem Frühstück noch die obligatorische Fotopause bis um
kurz nach 10 Uhr. Das Lüsner Joch erreichen wir um 12 Uhr kurz vor unseren
Bekannten.
Von St Vigil bis Pederü zieht sich die Strasse auf 10 KM
unendlich lange. Ab Pederü allerdings fängt eine Schotterpiste an, die sich in
vielen Serpentinen den Berg hinaufschlängelt. Stellenweise schiebe ich wieder,
da ich meine Kräfte schonen will.
Ziel des Tage ist eigentlich die Faneshütte auf der
Fanesalp. Diese Hütte soll wie ein Hotel sein, das vom Autor unseres
Buches extra erwähnt wird.
An der Hütte angekommen müssen wir leider erfahen, das wir
kein Bett bekommmen, da alles
ausgebucht ist.
Nur in der Außenhütte, etwa 400 meter weiter können wir im
Matratzenlager schlafen.
Unsere Wahl fällt aber auf die Lavarella Hütte, die nur ein
paar Meter weiter ist, wobei unsere Bekannten sich für das Lager entscheiden.
Für den nächsten Tag habes Sie einen Ruhetag mit einer
kleinen Wanderung eingeplant, während wir zu den 3 Zinnen fahren wollen.
Eigentlich war das nur als Ausflug geplant, und am Abend wollten wir uns dann
wieder sehen. Nach dem Kartenstudium habe ich meinem Kollegen erläutert, das
die Entfernung zu den 3 Zinnen zu weit für einen Ausflug wäre und es ein
blödsinn ist, wieder zur Fanesalp zurückzukehren. Stattdessen sollten wir
lieber einen hacken zu den Zinnen schlagen und einen Tag später wieder auf
unsere eigentliche Route einschwenken.
Daten:
Fahrzeit 4,52 Std
52 Km
durchschnitt 10,69 km/h
1677 Höhenmeter
Fahrzeit 4,52 Std
52 Km
durchschnitt 10,69 km/h
1677 Höhenmeter
Tag 6-
3 Zinnen
Gesagt-getan, unsere Bekannten konnten wir nicht mehr
informieren und so fuhren wir gleich früh um 8 Uhr los, über das Limojoch dann
eine grobe Schotter und Geröllpiste runter, die sich gewaschen hat, aber
höllisch Spass machte. Im Tal angekommen machten wir einen linksschwenk um dann
auf der Hauptstrasse zum Misurinasee zu kommen. Von da aus führt eine Strasse
zu den Drei Zinnen rauf in unzähligen Kehren mit ca.20% Steigung.
Selbst einige Rennradfahrer, die dort auch neben
Motoradfahrern zuhauf unterwegs sind, müssen viele Pausen einlegen. Ich zieh
allerdings gelegentliches Schieben den Pausen vor.
Ab der Auronzo Hütte wandelt sich die Teerstrasse zum
Schotter weg, der allerdings gut fahrbar ist.
Da sind wir also…..Im Zentrum der Dolomiten
Nur Schotter, Geröll, Steine….alles kahl, kaum grün. Schon
der Anblick lässt mich frieren.
Dann kommt ein Schild, das uns zum Absteigen zwingt:
Mountainbikes verboten.
Bedeutet ..schieben ca 2km.bis zur 3 Zinnen Hütte, die unser
Nachtlager werden sollte.
Doch nur im Matratzenlager in einer Nebenhütte, 50 meter
neben der Haupthütte.
Ein gemauerter Schuppen….ohne Vorhänge an den Fenstern, kein
Klo, kein Wasser.
Wenigstens haben wir ein 2 Mann Zimmer mit Doppelstockbett ,
für jeden 2 Decken aus dem 1. Weltkrieg. Meine erste Handlung war, mir aus dem
Nebenzimmer noch eine Decke zu holen, da ich nicht erfrieren wollte. Nach dem
Abendessen haben wir uns auch schon zurückgezogen, um am nächsten Tag früh
zeitig aufbrechen zu können, um diese trostlose Gegend zu verlassen.
Als Fotomotiv waren die Gipfel der Zinnen auch nicht zu
gebrauchen, da sie sich im Nebel oder unter grauen Wolken versteckten. Ich
mummelte mich also im Hüttenschlafsack unter den 3 Decken zusammen und
versuchte die ganze Nacht nicht mit den Decken in direkten Kontakt zu kommen,
um mir nicht sonst was zu holen.
Das Frühstück war auch das schlechteste der ganzen Reise,
aber um 8 Uhr traten wir dann auch endlich die Flucht an.
Daten:
Fahrzeit 4,34 Std
41 Km
durchschnitt: 9,10 km/h
44 km/h vmax
1385 Höhenmeter
Daten:
Fahrzeit 4,34 Std
41 Km
durchschnitt: 9,10 km/h
44 km/h vmax
1385 Höhenmeter
Tag 7-
Alleghe
Die Abfahrt zum Misurinasee war wieder mal saukalt, da sich
der Nebel noch nicht gelegt hatte, die anschließende Fahrt nach Cortina die
Ampezzo verlief ohne Probleme auf Asphalt.
In der Stadtmitte versuchte ich an einem Geldautomaten mein
Bargeld aufzufüllen. Leider war die Bedienung sehr verwirrend, worauf ich das
Ganze abgebrochen habe.
Kurz nach dem Ort ging es auch schon wieder den Berg in
vielen Kehren rauf von 1100 auf 2300 meter. Schon nach den ersten kurven
erkannten wir vor uns zwei bekannte Rückseiten…
Unser Pärchen war auch schon unterwegs. So konnten wir
wieder mal ein Stück zu viert fahren, was eine willkommene Abwechslung war.
Am Rifugio Croda da Lago machten die beiden allerdings
wieder einmal Rast. Mein Kollege machte Fotos und ich bin einfach weiter, da es
schon wieder kalt war und ich noch Strecke gut machen wollte.
Oben am Pass musste ich allerdings warten, da ich wusste, dass
wir noch ein Bild machen müssen.
Die weitere Streckenführung war etwas verwirrend und nur mit
hilfe meines Navi’s zu meistern, da wir am Pass gleich links auf einen
Trampelpfad abbiegen mussten.
Der folgende Höhenweg war allerdings bis auf wenige
Ausnahmen sehr schön fahrbar, allerdings nicht sehr breit, daher musste ich
schon aufpassen, um nicht den Berg runterzufallen.
Kurz vor Alleghe, dem heutigen Etappenziel, wandelte sich
die Strecke vom Waldweg zur „Superbike“(Downhill) Strecke, teilweise super,
teilweise aber gar nicht für mich fahrbar.
Dann kam ein Stück neue Kiespiste.
Danach allerdings ging es durch ein altes verlassenes Dorf,
teils steil, eng über Stufen runter.
Alles für mich super fahrbar, war der Schönste Teil der
ganzen Tour.
Mein Kamerad hat leider fast nur geschoben, was für mich
wieder eine Pause bedeutete.
Bis Alleghe war es dann nur noch Strasse. Im Ort suchten wir
das Hotel Central, welches im Buch als Übernachtungstipp gepriesen wurde. Von
außen wurde es diesem allerdings nicht gerecht und wir schauten uns nach einer
Alternative um. Im Hotel Alleghe fanden wir eine schöne Unterkunft, die auch
auf Mountainbiker ausgerichtet war, da es schon als Stützpunkt für eine
Transalp hergehalten hat. Waschmöglichkeit fürs Bike und Bikekeller waren
selbstverständlich.
Nachdem wir die Stube bezogen hatten und ich gleich meine
Klamotten mal durchgewaschen hatte, spazierte ich noch mal frisch geduscht in
den Ort um einen Geldautomaten zu plüdern.
Auf dem Weg zur Bank sind mir doch wieder unser Bekannten
begegnet, auch auf der Hotelsuche.
Als ich Ihnen unsere Unterkunft empfohlen habe, waren Sie
nicht recht begeistert, aber bei meiner Rückkehr standen Sie schon an unserer
Rezeption um einzuchecken. Wir haben wider mal Abendessen mit gebucht, so das
wir zum essen nicht aus dem Haus mussten. Die beiden allerdings wollten Pizza
essen, so sollten wir erst zum Frühstück wieder zusammen sein.
Am nächsten Morgen hatten wir auch wieder sau viel Spass
beim Kaffeetrinken.
Daten:
Fahrzeit 6,16 Std
61 km
durchschnitt: 9,86 km/h
61 km/h vmax
1460 Höhenmeter
Daten:
Fahrzeit 6,16 Std
61 km
durchschnitt: 9,86 km/h
61 km/h vmax
1460 Höhenmeter
Tag 8-
San Martino
Abfahrt kurz vor 10.
Bei der ersten Abfahrt nach ca. 2 Km hab ich mich mal wieder
gleich an zwei Rennräder gehängt, um sie zu überholen, als das geschafft war,
merkte ich , das wir an der letzten Kreuzung abbiegen hätten müssen………………….
Der Spott war auf meiner Seite.
Da ging es gleich wieder in vielen Kehren bergauf…alles
auf Asphalt.
Ziel ca 17 Uhr San Martino….Hotel Europa, das an diesem Tag
den 1.Tag geschlossen hatte.
Aber auf Nachfrage von Markus, konnten wir doch für 30 €
dort übernachten, leider ohne Abendessen und Frühstück. Der Markus war davon
richtig begeistert, da er anscheinend nix schöner fand, als im Supermarkt
einzukaufen und auf Stube Brotzeit zu machen.
Billiger war es kaum und gegen etwas Warmes hätte ich auch
nix gehabt.
Nachts zog ein Gewitter über den Ort, das mir der Schlaf
verdorben wurde. Es Regnete wie aus Kübeln, aber am nächsten Morgen riss der
Himmel auf und die Sonne kam raus. Es war zwar saufrisch, und auf den
Bergkuppen ringsrum lag jetzt Schnee, aber es hätte schlimmer kommen können.
Daten:
Fahrzeit 5,47 Std
58 km
durchschnitt: 10,05 km/h
73 km/h vmax
2131 Höhenmeter
Daten:
Fahrzeit 5,47 Std
58 km
durchschnitt: 10,05 km/h
73 km/h vmax
2131 Höhenmeter
Tag 9.-
Castello
Tesino
Abfahrt 9 Uhr
Saukalt, aber blauer Himmel und Sonne, so fuhren wir los Richtung
Castello Tesino.
Auf der Strecke gab es keinerlei besondere Vorkommnisse, nur
ab dem Passo del Brocon teilten wir uns die Strecke mit einem anderen Trupp
Alpencrossern. Für mich war es wieder eine Freude diese Gruppe auf dem Trail
immer wieder zu überholen. Leider musste ich Sie aber auch immer wieder ziehen
lassen, da der Markus mit mir nicht mithalten konnte.
Um ca. 15:30 rollten wir dann in Tesino ein.
Unser Reiseführer empfahl uns den Gasthof „Canterburry“,
welchen wir allerdings nicht auf Anhieb fanden.
Der Markus sprach dann 2 Polizisten an, die auf dem Dorfplatz
standen. Die boten uns sofort an, uns den Weg zu zeigen. Und so rollten wir mit
Polizeieskorte in unser Nachtlager.
Wir buchten wieder eine Übernachtung mit Abendessen und
Frühstück. Beim Abendessen gab es keine Karte, sondern der Chef kam an unseren
Tisch und versuchte uns auf Deutsch zu erklären, was es gab.
Spaghetti mit Schinken Sahne Sauce, Pommes, Gemischte Obste
!!
Nach einigem Nachfragen verbesserte er sich auf „gemischte
Salate mite Tomate“ !!
Bekommen haben wir Rigatoni mit Hackfleisch sauce, grünen
Salat und Pommes.
Nachdem wir unser Essen bekommen haben, setzte sich der Chef
an den Nebentisch und as einen gemischten Salat mit Tomate??!! Putzig
Dann fragte der Markus noch die Bedienung…Chefin?..wann es
morgen Frühstück gibt.
Antwort: um 8.
Er…bis wann?
Antwort: bis 8
Am nächsten Morgen standen aber auch alle Gäste um 8 Uhr am
Büffet.
Auch Doris und Henning sahen wir dort wieder. Sie sagten,
sie hätten schon gewusst, das wir auch da wären, da sie uns am Abend schon
lautstark im Gasthof lachen hören haben.
Da fiel mir ein, dass wir am Abend die Italienische Version
der Pannenshow geschaut haben….
Daten:
Fahrzeit 4,59 Std
54 km
durchschnitt: 10 km/h
61 km/h vmax
1192 Höhenmeter
Daten:
Fahrzeit 4,59 Std
54 km
durchschnitt: 10 km/h
61 km/h vmax
1192 Höhenmeter
Tag 10.-
Fonzaso -Albergo
S.Antonio
Früh sind Henning und Doris vor uns schon abgefahren, aber
kurz nach dem Ortsschild haben wir sie angetroffen. Da teilte sich die Strasse…
Unser Weg ging bergauf, der andere bergab grobe Richtung
Trento… da überlegte Doris, ob sie nicht abbrechen sollten! Wir aber sagten,
kurz vor dem Ziel sollen sie nicht aufgeben. Aber die Entscheidung müssten wir
Ihnen überlassen. Wir fuhren dann weiter..erstmal alleine.
Auf dem Weg nach
Fonzaso gab es eigentlich nur einsames Strampeln….
Nach der halben Strecke, der Markus machte mal wieder
Fotopause, kamen
Auch Doris und Henning wieder angeradelt.
Unser schlaues Buch hatte uns als Übernachtungstipp den
Albergo S.Antonio vorgeschlagen, welchen wir auch ansteuerten. Ein alter
Gasthof, der wie ein Museum eingerichtet war.
Nach einem kurzen Gespräch mit der Wirtin wurden wir uns
einig und schlepten unsere Rucksäcke auf das Zimmer. Dann kamen die anderen 2.
Henning hat nur den Kopf durch die Tür gehalten und die Nase gerümpft, aber
Doris war von dem Gemäuer begeistert. Und solche Entscheidungen trifft immer
die Chefin. Also blieben sie auch.
Daten:
Fahrzeit 2,34 Std
39 km
durchschnitt: 15 km/h
58 km/h vmax
826 Höhenmeter
Daten:
Fahrzeit 2,34 Std
39 km
durchschnitt: 15 km/h
58 km/h vmax
826 Höhenmeter
Tag 11.-Bassano del
Grappa
Nach dem Frühstück ging es wieder los. Schön geradeaus eben
dahin. Doris und Henning waren wieder mal vorausgefahren. Auf einmal sah ich
die beiden rechts an einem Haus stehen, ich winkte und hörte nur was von…Panne!
Wie..sofort, bremsen, umdrehen und da sah ich schon, dass sie
sich am Pedal von Henning zu schaffen machten.
Er hatte an der letzten Kreuzung versucht auszuklicken,
merkte dann allerdings, dass es nicht funktionierte. Er hatte eine Schraube von
der Platte am Schuh verloren. Jetzt drehte sich das Ding, anstelle den
Verschluss aufzumachen. Aber der Bauernfeind ist ja ausgerüstet!
Kombizange raus und das Ding auseinander gehebelt. Der
Henning hat dann nur Klebeband um den Schuh gewickelt, damit der Schuh nicht
wieder einklicken konnte, und weiter gings.
Ab Seren del Grappa nur noch bergauf auf Asphalt. Das Zieht
sich.
So auf halben Weg dachte ich, die anderen wären vor uns am
strampeln, aber nachdem wir näher gekommen sind, erkannte ich die 2 aus
Nürnberg, die wir am ersten Tag auf der Weidener Hütte gesehen hatten. Die
hatten sich die gleiche Strecke ausgesucht, 3 Wochen Zeit und sie hatte sich
ein paar Tage vor der Tour erst die Räder gekauft…so mal eben.
Überholt haben die uns nur, weil sie einige Pässe
ausgelassen haben, was wir bei einem Abendessen in Bassano del Grappa erfahren
sollten.
Den Run auf den Monte Grappa haben wir 2 gewonnen, Doris und
Henning sind erst wesentlich später auf dem Berg angekommen, da war der Markus
schon fast fertig mit Foto machen. Die Abfahrt nach Bassano machten wir mit
Doris und Henning, wobei ich entschlossen habe, nicht voraus, sondern gemütlich
hinterher zu fahren.
Das ging nicht lange gut.
Ein Metalisches „Bling“ zog meine totale Aufmerksamkeit auf
sich. Mein erster Gedanke…eine Speiche könnte gebrochen sein.
Bei einem Speichenbruch müsste das Rad mehr oder weniger
„Eiern“, deshalb starrte ich auf das Vorderrad….und es war ein eiern zu sehen,
wenn auch nur leicht.
Ich gleich angehalten, mit der Hand über die Speichen…und
tatsächlich---kaputt!!
Aber fahren war noch möglich, nur die Speiche an einer
anderen mit Klebeband festgemacht und weiter! Der Markus wollte dann noch Fotos
machen….Doris und Henning waren bergab doch sehr langsam, also machten wir aus,
uns zu teilen und auf der Brücke in Bassano zu treffen. Das taten wir auch und
Doris und Henning fuhren dann den Ort ab, um eine Übernachtungsmöglichkeit für
uns zu finden. Das dauerte und war nicht so einfach.
Gefunden haben wir was im Hotel Brennero. Doris und Henning
im Haupthaus und wir in der „Ausnahme“, was uns erst einmal an die 3 Zinnen
erinnerte. Diese Befürchtung war allerdings unbegründet. Der Chef führte uns
100 Meter weiter zu einem neuen Gebäude, in dem unser Zimmer war, das mehr an
eine kleine Wohnung erinnerte. Sogar eine Küchenzeile war darin.
Das ganze sogar billiger als im Haupthaus. Am nächsten
Morgen wussten wir auch warum.
Die Eisenbahn fuhr genau am Fenster vorbei….Mehr als eine
Nacht war aber eh nicht drinn, da das Zimmer schon wieder verbucht war. Also
mussten wir am nächsten Tag gleich wieder ein anders Hotel suchen.
Im Hotel Castello fanden wir dann am Freitag auch eine
Bleibe für die restlichen Tage bis Sonntag, da waren auch Doris und Hennig und
die 2 Nürnberger untergekommen. Am Freitag Abend gingen wir mit den anderen in
eine Kneipe und feirten Abschied, da nur wir 2 bis Sonntag bleiben mussten, da
unser Karten schon gekauft waren. Die Nürnberger fuhren früh um 7 Uhr und Doris
und Henning um 8 Uhr im Zug Richtung Heimat.
Wir mussten noch einen Tag aushalten!!
Daten:
Fahrzeit 5,42 Std
62 km
durchschnitt: 11km/h
52 km/h vmax
1597 Höhenmeter
Daten:
Fahrzeit 5,42 Std
62 km
durchschnitt: 11km/h
52 km/h vmax
1597 Höhenmeter