Mittwoch, 25. Juni 2014

Mein erster Alpencross sollte vom Tegernsee nach Bassano del Grappa führen. Aus Termingründen erst Anfang September, was nicht unbedingt von Nachteil ist, weil die Gewittergefahr bei weitem nicht mehr so hoch ist, wie im August, die Temperaturen aber immer noch angenehm sein sollten.Also fuhren wir zu zweit am 9. September 2013 12 Uhr vom Tegernsee los. Vorlage für die Tour war das Buch „Alpencross Ostalpen“, in dem die Tour mit 10 Etappen ca.20000 HM und 550 KM angegeben wurde.




Die ersten 2 Etappen haben wir dann schon zu einer zusammengefasst und sind über den Achenpass, Achensee nach Jenbach im Inntal gefahren, danach einige Meter an der Autobahn entlang, diese  kreuzten wir und fuhren über Weerberg zur „Weidener Hütte“, welche unser erstes Etappenziel sein sollte.
Petrus hat uns allerdings schon am Tegernsee mit Regen begrüßt, der uns bis zum Achenpass schön treu geblieben ist. Dann klarte es etwas auf, nur die Temperaturen waren mit ca. 14 Grad nicht sonderlich warm.
Bis Weerberg gab es keine besonderen Vorkommnisse. Ab da ging es allerdings  11 km stetig bergauf, was fahrtechnisch nicht besonders anspruchsvoll, aber sehr kräftezehrend war.
Die Hütte erreichten wir um kurz nach 18 Uhr, die Beleuchtung am Haus war schon angeschalten und ich freute mich auf eine Dusche und etwas zum Essen. Der Markus zog es allerdings vor, die Hütte zu fotografieren. Erst als das Essen schon auf dem Tisch stand, konnte ich Ihn überzeugen, sich an diesen zu setzen.

Daten: 
Fahrzeit    5,08 Std
durchschnittsgeschw.  15km/h
68 km/h vmax
1837 Höhenmeter
80Km













Tag 2.-Nösslach

Tag 2 fing um 8 Uhr gleich mit Bergauf fahren an, da wir bis zum Geiseljoch noch 5 KM fahrt vor uns hatten.Ab dem Geiseljoch ging es dann aber auf schönen Bergwegen 1000 Höhenmeter bergab, wo man es richtig krachen lassen konnte. Ausgebremst hat mich nur das Gelegentliche warten auf meinen Kollegen, da ich mit dem GPS ausgerüstet war und er den Weg nicht immer wusste.(Was noch recht interessant werden sollte) Im Tal fuhren wir nach Hintertux, wo mein Navi gleich am Ortsschild auf eine kleine Seitenstrasse verwies, wo wir über die Bichlalm zur Bergstation der Seilbahn am TuxerJoch radeln sollten.Sollten!!Kurz vor diesem Ortsschildhabe ich meinen Kumpel leider aus den Augen verloren, der dort vor mir gefahren ist.Das er auf die Seitenstrasse gefahren ist, glaubte ich nicht, deshalb bin ich einfach durch den ganzen Ort geradelt, aber habe ihn nicht entdecken können, weshalb ich dann umgekehrt bin um Ihn doch auf der Bichlalm zu suchen. Nach ein paar Kehren steil bergan entdeckte ich Ihn dann doch unterhalb von mir am besagten Ortschild, was mich zum Umkehren zwang um ihm den richtigen Weg zu weisen. Wieder vereint suchten wir den Weg zum Tuxer Joch Haus welches uns mit Regen und kaltem Wind empfing. Da wir heute noch bis Nösslach wollten, konnten wir uns nicht lange aufhalten und trugen unsere Räder Richtung Kasern den Berg auf einem unfahrbaren, ausgewaschenen Trampelpfad hinunter. Auf diesem Weg hat es wenigstens nicht mehr geregnet.Was sich bald ändern sollte.Ab Innerschmirn goss es wie aus Kübeln. In ST. Jodok haben wir noch total durchnässt etwas eingekauft und nach dem Weg zum „Hummlerhof“ gefragt.Dieser Weg beinhaltete noch eine Schiebestrecke von gut einer halben Stunde, was aber auch nicht mehr viel ausmachte.Nass und durchgefroren erreichten wir unser zweites Etappenziel um halb sieben. 

Daten:
Fahrzeit   5,55 Std
56 Km
1629 Höhenmeter
9,5 km/h durchschnitt
67 km/h vmax
























Tag 3-Alpenrose 

Tag 3 begann um 9:00  nach einer kurzen Talfahrt, mit der Auffahrt zum Sattelberg, dort oben war bis vor wenigen Jahren der „böse Bauer“ ein gefürchteter Gegner für alle Radfahrer.
Er soll mit dem Jeep oder der Mistgabel auf alle Mountainbiker losgegangen sein. Heute besteht diese Gefahr nicht mehr, da ihn der Sensenmann geholt hat.
Oder vielleicht doch nicht?? Wir nähern uns einem schweren Eisentor mitten im Wald mit einem Großen Schild…Radfahren verboten. Dieses Tor wird gerade von einem alten schrulligen Mann passiert..ist das etwa der Bauer?
Wir werden eins mit dem Felsen am Wegesrand und warten bis der Mann außer Sichtweite ist.
Dann rollen wir zum Tor, um dieses möglichst geräuschlos zu durchqueren…langsam auf und zumachen ohne quietschen..und weiter.
Etwa 50 meter weiter fahren wir an dem Alten vorbei und sehen wie er unter einem „Pilze sammeln verboten“ selbige aus dem Waldboden schneidet. Also der böse Bauer scheint es nicht gewesen zu sein. Puhh glück gehabt und …weiter.
Oberhalb der Sattelbergalm verläuft die alte Mussolinistrasse am Brennergrenzkamm. Aus unerklärlichen Gründen ist sie allerdings für Fahrräder gesperrt, was uns aber egal ist. Wir fahren an einigen alten Militärbunkern vorbei, die heute teilweise von Murmeltieren besetzt sind. Diese kleinen Kerle lassen sich aber von uns nicht beeindrucken. Sie stehen ca. 5 meter vor uns und schauen recht neugierig.
Nach ca. 5 km führen Serpentinen wieder ins Tal nach Brennerbad an der Brennerautobahn, wo nach einer kurzen Fotopause auch schon der nächste Berg wartet.
9 km bergauf, mit einem nicht Unerheblichen Teil an Schiebestücken, das zieht sich…
Apropos –ziehen-…oben am Schlüsseljoch, das wir um ca. 17:15 erreichen, zieht es gewaltig.
Der Himmel ist stark bewölkt und das Thermometer zeigt nur 7 Grad, welche gefühlt minus 7 entsprechen.
Die folgende Abfahrt schiebe ich teilweise, da ich nur so wieder etwas Gefühl in die Füsse und Finger bekomme, da man auf dem Trail kaum treten muss, sondern nur stehend den Berg hinunterrollt, dadurch werden die Zehen nicht durchblutet, was sehr unangenehm ist.
Nach einer Stunde fallen wir in Kematen ein, wo der Gasthof Alpenrose unser Nachtlager sein wird.
Die Wirtin ist sichtlich überrascht „noch „ Mountainbiker zu sehen, da kurz vor uns schon 2 angekommen sind.
Kurzerhand hat Sie uns mit denen an einen Tisch gesetzt, da „wir uns bestimmt gut unterhalten „werden.
An diesem Abend war dem aber noch nicht so(was sich noch ändern sollte). Alles was wir erfuhren, war, das sie das selbe Ziel vor Augen hatten, wie wir. Allerdings hatten Sie noch die Möglichkeit, vorher auszusteigen, da die Rückfahrt noch nicht gebucht war. Auch die genaue Strecke war nicht wirklich festgelegt.

Daten:
Fahrzeit  5,17 Std
46 Km
1709 Höhenmeter
durchschnittsgeschw. 8,7 km/h
55 km/h vmax




















Tag 4-Rastnerhütte

In etwa Zeitgleich mit den beiden Anderen(Doris und Henning) bestiegen wir um 8:30 unsere Räder mit dem Ziel, über das Pfunderer Joch zur Rastnerhütte, was eine der härtesten Etappen dieser Alpenüberquerung werden sollte.
Ab Kematen  8 km treten, schieben, schieben, treten nur bergauf…die Hölle!
Henning und Doris hatten, wenige Minuten nach uns gestartet, uns schon am ersten Anstieg hinter sich gelassen. Oben am Pfunderer Joch lagen noch Schneefelder, welche schnell für nasse Füße sorgten. Der Wind und die Kälte nahmen auch stetig zu, so das oben nur noch 3 Grad mit leichtem Schneefall(Schneesturm) übrig waren.
Der Weg der dann wieder den Berg hinunterführen sollte, war auch erstmal nicht fahrbar. Steil, ausgewaschen und den ersten Kilometer mit Schnee bedeckt, war das mehr ein schieben, tragen, stolpern.
Als ich wieder fahren hätte können, musste ich noch mal umkehren und meinen Mitstreiter suchen, der wieder mal eine Fotopause einlegte. Die weitere Fahrt beinhaltete eine Betonpiste, auf welcher kurz vor uns eine Kuhherde hinuntergetrieben wurde.
Was für eine Schei….e!!
In Niedervintl kamen wir mit einem Einheimischen ins Gespräch, welcher uns nach unserem beabsichtigten Weg zur Rastnerhütte fragte. Zu diesem Zeitpunkt war mein Vertrauen zum GPS Gerät ungetrübt und ich war mir sicher, unser heutiges Etappenziel ohne Probleme zu erreichen. Bei der Weiterfahrt winkten uns noch Henning und Doris von einer Cafeterasse zu, wo Sie Pause gemacht haben.
Nach einem Einkauf in Kiens ging es für uns wieder Bergan!!
Serpentinen zuerst auf der Strasse, später bogen wir auf einen Waldweg, der recht steil war.
Gerade an dieser Stelle trafen wir auf einen Jäger, der uns versuchte den Weg zu erklären, da er sagte, unsere Strecke wäre nicht die normale Art zur Rastnerhütte zu kommen.
Aber mein Navi wies mir den Weg, bis der Markus auf einen Einheimischen traf, der sagte wir sollen an der Kreuzung rechts abbiegen, wo mein GPS nach links wies.
Mein Gerät hat recht gehabt!!!
Das war um 17:47 Uhr
Das war eine der wenigen Strecken, wo der Markus die Führung übernommen hat. Wir wollten
nochmal die Karte checken und Markus sagte das machen wir ca.50 meter weiter bei einem 
Jägerstand. Auf diesen fuhren wir los und stoppten. Der Markus zog die Karte hervor und ich sah aus dem Augenwinkel eine doppellaufige Flinte aus dem Jägerstand hervorstehen......
Dann sah ich im Unterstand einen schrulligen Jäger, der die 90 anscheinend schon seit längerem hinter sich hatte. Er versuchte uns den Weg zu erklären, aber dem Dialekt den er sprach waren wir nicht mächtig. Mit den paar Brocken die wir verstanden, machten wir uns auf den Weg. Wir merkten aber schon bald, das manche Schlüsselwörte wie "über den Bach" oder "nicht über den Bach" einfach bei dem Gespräch untergeangen sind.
Jedenfalls standen irgendwann bis zu den Knöcheln im Morast, zwischen uns und dem richtigen Weg war eine Schlucht mit einem Bach . Da mussten wir unsere Räder erst einmal runterwuchten, um sie auf der anderen Seite durch Hüfthohe Brennnesseln wieder raufzuschleppen. Das Problem war allerdings, das es dunkel wurde, und wir immer noch nicht auf dem richtigen Weg waren.

Um 19:30 erreichten wir endlich die Hütte….7km später.
Als wir die Hütte betraten, kamen die anderen 2 schon frisch geduscht in den Gastraum zum Essen, was sie allerdings noch hinauszögerten, weil sie auf uns warten wollten.

Das Essen(Nudelsupe, Gulasch mit Speckknödeln, Apfelstrudel) hatten wir uns mehr als verdient!

Daten:
Fahrzeit   7,28 Std
durchschnitt 8,49 km/h
68 km/h vmax
2197 Höhenmeter














Tag 5-Fanesalpe
Nach dem Frühstück noch die obligatorische Fotopause bis um kurz nach 10 Uhr. Das Lüsner Joch erreichen wir um 12 Uhr kurz vor unseren Bekannten.
Von St Vigil bis Pederü zieht sich die Strasse auf 10 KM unendlich lange. Ab Pederü allerdings fängt eine Schotterpiste an, die sich in vielen Serpentinen den Berg hinaufschlängelt. Stellenweise schiebe ich wieder, da ich meine Kräfte schonen will.
Ziel des Tage ist eigentlich die Faneshütte auf der Fanesalp. Diese Hütte soll wie ein Hotel sein, das vom Autor unseres Buches extra erwähnt wird.
An der Hütte angekommen müssen wir leider erfahen, das wir kein Bett bekommmen, da alles
ausgebucht ist.
Nur in der Außenhütte, etwa 400 meter weiter können wir im Matratzenlager schlafen.
Unsere Wahl fällt aber auf die Lavarella Hütte, die nur ein paar Meter weiter ist, wobei unsere Bekannten sich für das Lager entscheiden.
Für den nächsten Tag habes Sie einen Ruhetag mit einer kleinen Wanderung eingeplant, während wir zu den 3 Zinnen fahren wollen. Eigentlich war das nur als Ausflug geplant, und am Abend wollten wir uns dann wieder sehen. Nach dem Kartenstudium habe ich meinem Kollegen erläutert, das die Entfernung zu den 3 Zinnen zu weit für einen Ausflug wäre und es ein blödsinn ist, wieder zur Fanesalp zurückzukehren. Stattdessen sollten wir lieber einen hacken zu den Zinnen schlagen und einen Tag später wieder auf unsere eigentliche Route einschwenken.

Daten:
Fahrzeit  4,52 Std
52 Km
durchschnitt 10,69 km/h
1677 Höhenmeter














Tag 6-
3 Zinnen
Gesagt-getan, unsere Bekannten konnten wir nicht mehr informieren und so fuhren wir gleich früh um 8 Uhr los, über das Limojoch dann eine grobe Schotter und Geröllpiste runter, die sich gewaschen hat, aber höllisch Spass machte. Im Tal angekommen machten wir einen linksschwenk um dann auf der Hauptstrasse zum Misurinasee zu kommen. Von da aus führt eine Strasse zu den Drei Zinnen rauf in unzähligen Kehren mit ca.20% Steigung.
Selbst einige Rennradfahrer, die dort auch neben Motoradfahrern zuhauf unterwegs sind, müssen viele Pausen einlegen. Ich zieh allerdings gelegentliches Schieben den Pausen vor.
Ab der Auronzo Hütte wandelt sich die Teerstrasse zum Schotter weg, der allerdings gut fahrbar ist.
Da sind wir also…..Im Zentrum der Dolomiten
Nur Schotter, Geröll, Steine….alles kahl, kaum grün. Schon der Anblick lässt mich frieren.
Dann kommt ein Schild, das uns zum Absteigen zwingt: Mountainbikes verboten.
Bedeutet ..schieben ca 2km.bis zur 3 Zinnen Hütte, die unser Nachtlager werden sollte.
Doch nur im Matratzenlager in einer Nebenhütte, 50 meter neben der Haupthütte.
Ein gemauerter Schuppen….ohne Vorhänge an den Fenstern, kein Klo, kein Wasser.
Wenigstens haben wir ein 2 Mann Zimmer mit Doppelstockbett , für jeden 2 Decken aus dem 1. Weltkrieg. Meine erste Handlung war, mir aus dem Nebenzimmer noch eine Decke zu holen, da ich nicht erfrieren wollte. Nach dem Abendessen haben wir uns auch schon zurückgezogen, um am nächsten Tag früh zeitig aufbrechen zu können, um diese trostlose Gegend zu verlassen.
Als Fotomotiv waren die Gipfel der Zinnen auch nicht zu gebrauchen, da sie sich im Nebel oder unter grauen Wolken versteckten. Ich mummelte mich also im Hüttenschlafsack unter den 3 Decken zusammen und versuchte die ganze Nacht nicht mit den Decken in direkten Kontakt zu kommen, um mir nicht sonst was zu holen.
Das Frühstück war auch das schlechteste der ganzen Reise, aber um 8 Uhr traten wir dann auch endlich die Flucht an.

Daten:
Fahrzeit   4,34 Std
41 Km
durchschnitt: 9,10 km/h
44 km/h vmax
1385 Höhenmeter



















Tag 7-
Alleghe
Die Abfahrt zum Misurinasee war wieder mal saukalt, da sich der Nebel noch nicht gelegt hatte, die anschließende Fahrt nach Cortina die Ampezzo verlief ohne Probleme auf Asphalt.
In der Stadtmitte versuchte ich an einem Geldautomaten mein Bargeld aufzufüllen. Leider war die Bedienung sehr verwirrend, worauf ich das Ganze abgebrochen habe.
Kurz nach dem Ort ging es auch schon wieder den Berg in vielen Kehren rauf von 1100 auf 2300 meter. Schon nach den ersten kurven erkannten wir vor uns zwei bekannte Rückseiten…
Unser Pärchen war auch schon unterwegs. So konnten wir wieder mal ein Stück zu viert fahren, was eine willkommene Abwechslung war.
Am Rifugio Croda da Lago machten die beiden allerdings wieder einmal Rast. Mein Kollege machte Fotos und ich bin einfach weiter, da es schon wieder kalt war und ich noch Strecke gut machen wollte.
Oben am Pass musste ich allerdings warten, da ich wusste, dass wir noch ein Bild machen müssen.
Die weitere Streckenführung war etwas verwirrend und nur mit hilfe meines Navi’s zu meistern, da wir am Pass gleich links auf einen Trampelpfad abbiegen mussten.
Der folgende Höhenweg war allerdings bis auf wenige Ausnahmen sehr schön fahrbar, allerdings nicht sehr breit, daher musste ich schon aufpassen, um nicht den Berg runterzufallen.
Kurz vor Alleghe, dem heutigen Etappenziel, wandelte sich die Strecke vom Waldweg zur „Superbike“(Downhill) Strecke, teilweise super, teilweise aber gar nicht für mich fahrbar.
Dann kam ein Stück neue Kiespiste.
Danach allerdings ging es durch ein altes verlassenes Dorf, teils steil, eng über Stufen runter.
Alles für mich super fahrbar, war der Schönste Teil der ganzen Tour.
Mein Kamerad hat leider fast nur geschoben, was für mich wieder eine Pause bedeutete.
Bis Alleghe war es dann nur noch Strasse. Im Ort suchten wir das Hotel Central, welches im Buch als Übernachtungstipp gepriesen wurde. Von außen wurde es diesem allerdings nicht gerecht und wir schauten uns nach einer Alternative um. Im Hotel Alleghe fanden wir eine schöne Unterkunft, die auch auf Mountainbiker ausgerichtet war, da es schon als Stützpunkt für eine Transalp hergehalten hat. Waschmöglichkeit fürs Bike und Bikekeller waren selbstverständlich.
Nachdem wir die Stube bezogen hatten und ich gleich meine Klamotten mal durchgewaschen hatte, spazierte ich noch mal frisch geduscht in den Ort um einen Geldautomaten zu plüdern.
Auf dem Weg zur Bank sind mir doch wieder unser Bekannten begegnet, auch auf der Hotelsuche.
Als ich Ihnen unsere Unterkunft empfohlen habe, waren Sie nicht recht begeistert, aber bei meiner Rückkehr standen Sie schon an unserer Rezeption um einzuchecken. Wir haben wider mal Abendessen mit gebucht, so das wir zum essen nicht aus dem Haus mussten. Die beiden allerdings wollten Pizza essen, so sollten wir erst zum Frühstück wieder zusammen sein.
Am nächsten Morgen hatten wir auch wieder sau viel Spass beim Kaffeetrinken.

Daten:
Fahrzeit  6,16 Std
61 km
durchschnitt: 9,86 km/h
61 km/h vmax
1460 Höhenmeter










Tag 8-
San Martino

Abfahrt kurz vor 10.
Bei der ersten Abfahrt nach ca. 2 Km hab ich mich mal wieder gleich an zwei Rennräder gehängt, um sie zu überholen, als das geschafft war, merkte ich , das wir an der letzten Kreuzung abbiegen hätten müssen………………….
Der Spott war auf meiner Seite.
Da ging es gleich wieder in vielen Kehren bergauf…alles auf Asphalt.

Ziel ca 17 Uhr San Martino….Hotel Europa, das an diesem Tag den 1.Tag geschlossen hatte.
Aber auf Nachfrage von Markus, konnten wir doch für 30 € dort übernachten, leider ohne Abendessen und Frühstück. Der Markus war davon richtig begeistert, da er anscheinend nix schöner fand, als im Supermarkt einzukaufen und auf Stube Brotzeit zu machen.
Billiger war es kaum und gegen etwas Warmes hätte ich auch nix gehabt.
Nachts zog ein Gewitter über den Ort, das mir der Schlaf verdorben wurde. Es Regnete wie aus Kübeln, aber am nächsten Morgen riss der Himmel auf und die Sonne kam raus. Es war zwar saufrisch, und auf den Bergkuppen ringsrum lag jetzt Schnee, aber es hätte schlimmer kommen können.

Daten:
Fahrzeit  5,47 Std
58 km
durchschnitt: 10,05 km/h
73 km/h vmax
2131 Höhenmeter


















Tag 9.-
Castello Tesino
Abfahrt 9 Uhr
Saukalt, aber blauer Himmel und Sonne, so fuhren wir los Richtung Castello Tesino.
Auf der Strecke gab es keinerlei besondere Vorkommnisse, nur ab dem Passo del Brocon teilten wir uns die Strecke mit einem anderen Trupp Alpencrossern. Für mich war es wieder eine Freude diese Gruppe auf dem Trail immer wieder zu überholen. Leider musste ich Sie aber auch immer wieder ziehen lassen, da der Markus mit mir nicht mithalten konnte.
Um ca. 15:30 rollten wir dann in Tesino ein.
Unser Reiseführer empfahl uns den Gasthof „Canterburry“, welchen wir allerdings nicht auf Anhieb fanden.
Der Markus sprach dann 2 Polizisten an, die auf dem Dorfplatz standen. Die boten uns sofort an, uns den Weg zu zeigen. Und so rollten wir mit Polizeieskorte in unser Nachtlager.
Wir buchten wieder eine Übernachtung mit Abendessen und Frühstück. Beim Abendessen gab es keine Karte, sondern der Chef kam an unseren Tisch und versuchte uns auf Deutsch zu erklären, was es gab.
Spaghetti mit Schinken Sahne Sauce, Pommes, Gemischte Obste !!
Nach einigem Nachfragen verbesserte er sich auf „gemischte Salate mite Tomate“ !!
Bekommen haben wir Rigatoni mit Hackfleisch sauce, grünen Salat und Pommes.
Nachdem wir unser Essen bekommen haben, setzte sich der Chef an den Nebentisch und as einen gemischten Salat mit Tomate??!! Putzig
Dann fragte der Markus noch die Bedienung…Chefin?..wann es morgen Frühstück gibt.
Antwort: um 8.
Er…bis wann?
Antwort: bis 8
Am nächsten Morgen standen aber auch alle Gäste um 8 Uhr am Büffet.
Auch Doris und Henning sahen wir dort wieder. Sie sagten, sie hätten schon gewusst, das wir auch da wären, da sie uns am Abend schon lautstark im Gasthof lachen hören haben.

Da fiel mir ein, dass wir am Abend die Italienische Version der Pannenshow geschaut haben….

Daten:
Fahrzeit   4,59 Std
54 km
durchschnitt: 10 km/h
61 km/h vmax
1192 Höhenmeter






















Tag 10.-
Fonzaso -Albergo S.Antonio

Früh sind Henning und Doris vor uns schon abgefahren, aber kurz nach dem Ortsschild haben wir sie angetroffen. Da teilte sich die Strasse…
Unser Weg ging bergauf, der andere bergab grobe Richtung Trento… da überlegte Doris, ob sie nicht abbrechen sollten! Wir aber sagten, kurz vor dem Ziel sollen sie nicht aufgeben. Aber die Entscheidung müssten wir Ihnen überlassen. Wir fuhren dann weiter..erstmal alleine.
 Auf dem Weg nach Fonzaso gab es eigentlich nur einsames Strampeln….
Nach der halben Strecke, der Markus machte mal wieder Fotopause, kamen
Auch Doris und Henning wieder angeradelt.
Unser schlaues Buch hatte uns als Übernachtungstipp den Albergo S.Antonio vorgeschlagen, welchen wir auch ansteuerten. Ein alter Gasthof, der wie ein Museum eingerichtet war.

Nach einem kurzen Gespräch mit der Wirtin wurden wir uns einig und schlepten unsere Rucksäcke auf das Zimmer. Dann kamen die anderen 2. Henning hat nur den Kopf durch die Tür gehalten und die Nase gerümpft, aber Doris war von dem Gemäuer begeistert. Und solche Entscheidungen trifft immer die Chefin. Also blieben sie auch.

Daten:
Fahrzeit  2,34 Std
39 km
durchschnitt: 15 km/h
58 km/h vmax
826 Höhenmeter


























Tag 11.-Bassano del Grappa


Nach dem Frühstück ging es wieder los. Schön geradeaus eben dahin. Doris und Henning waren wieder mal vorausgefahren. Auf einmal sah ich die beiden rechts an einem Haus stehen, ich winkte und hörte nur was von…Panne!
Wie..sofort, bremsen, umdrehen und da sah ich schon, dass sie sich am Pedal von Henning zu schaffen machten.
Er hatte an der letzten Kreuzung versucht auszuklicken, merkte dann allerdings, dass es nicht funktionierte. Er hatte eine Schraube von der Platte am Schuh verloren. Jetzt drehte sich das Ding, anstelle den Verschluss aufzumachen. Aber der Bauernfeind ist ja ausgerüstet!
Kombizange raus und das Ding auseinander gehebelt. Der Henning hat dann nur Klebeband um den Schuh gewickelt, damit der Schuh nicht wieder einklicken konnte, und weiter gings.
Ab Seren del Grappa nur noch bergauf auf Asphalt. Das Zieht sich.
So auf halben Weg dachte ich, die anderen wären vor uns am strampeln, aber nachdem wir näher gekommen sind, erkannte ich die 2 aus Nürnberg, die wir am ersten Tag auf der Weidener Hütte gesehen hatten. Die hatten sich die gleiche Strecke ausgesucht, 3 Wochen Zeit und sie hatte sich ein paar Tage vor der Tour erst die Räder gekauft…so mal eben.
Überholt haben die uns nur, weil sie einige Pässe ausgelassen haben, was wir bei einem Abendessen in Bassano del Grappa erfahren sollten.
Den Run auf den Monte Grappa haben wir 2 gewonnen, Doris und Henning sind erst wesentlich später auf dem Berg angekommen, da war der Markus schon fast fertig mit Foto machen. Die Abfahrt nach Bassano machten wir mit Doris und Henning, wobei ich entschlossen habe, nicht voraus, sondern gemütlich hinterher zu fahren.
Das ging nicht lange gut.
Ein Metalisches „Bling“ zog meine totale Aufmerksamkeit auf sich. Mein erster Gedanke…eine Speiche könnte gebrochen sein.
Bei einem Speichenbruch müsste das Rad mehr oder weniger „Eiern“, deshalb starrte ich auf das Vorderrad….und es war ein eiern zu sehen, wenn auch nur leicht.
Ich gleich angehalten, mit der Hand über die Speichen…und tatsächlich---kaputt!!
Aber fahren war noch möglich, nur die Speiche an einer anderen mit Klebeband festgemacht und weiter! Der Markus wollte dann noch Fotos machen….Doris und Henning waren bergab doch sehr langsam, also machten wir aus, uns zu teilen und auf der Brücke in Bassano zu treffen. Das taten wir auch und Doris und Henning fuhren dann den Ort ab, um eine Übernachtungsmöglichkeit für uns zu finden. Das dauerte und war nicht so einfach.
Gefunden haben wir was im Hotel Brennero. Doris und Henning im Haupthaus und wir in der „Ausnahme“, was uns erst einmal an die 3 Zinnen erinnerte. Diese Befürchtung war allerdings unbegründet. Der Chef führte uns 100 Meter weiter zu einem neuen Gebäude, in dem unser Zimmer war, das mehr an eine kleine Wohnung erinnerte. Sogar eine Küchenzeile war darin.
Das ganze sogar billiger als im Haupthaus. Am nächsten Morgen wussten wir auch warum.
Die Eisenbahn fuhr genau am Fenster vorbei….Mehr als eine Nacht war aber eh nicht drinn, da das Zimmer schon wieder verbucht war. Also mussten wir am nächsten Tag gleich wieder ein anders Hotel suchen.
Im Hotel Castello fanden wir dann am Freitag auch eine Bleibe für die restlichen Tage bis Sonntag, da waren auch Doris und Hennig und die 2 Nürnberger untergekommen. Am Freitag Abend gingen wir mit den anderen in eine Kneipe und feirten Abschied, da nur wir 2 bis Sonntag bleiben mussten, da unser Karten schon gekauft waren. Die Nürnberger fuhren früh um 7 Uhr und Doris und Henning um 8 Uhr im Zug Richtung Heimat.

Wir mussten noch einen Tag aushalten!!

Daten:
Fahrzeit  5,42 Std
62 km
durchschnitt: 11km/h
52 km/h vmax
1597 Höhenmeter














































Highlights Das beste Essen war für mich das Schnitzel auf der Weidener Hütte.Die beste Suppe, die Gemüsesuppe auf der Rastnerhütte.Am lustigsten war es in Castello Tessino (Canterburry) wo uns Doris und Henning lachen hörten und der Koch die Speisekarte aufsagte.Am kältesten war das Pfunderer Joch.Die fürchterlichste Unterkunft war die 3 Zinnen Hütte. Da war auch das schlimmste Frühstück.Das beste Frühstück war im Hotel Alleghe. Wo auch das beste Klo auf dem Zimmer war, weil man die Füße dabei in der Dusche hatte.Die schlimmste Nacht war im Hotel Europa in San Martino, weil es die ganze Nacht Gewitterte und ich befürchtete das würde den nächsten Tag so weitergehen.Der schönste Moment war kurz nach Cortina d Ampezzo, als vor uns Doris und Henning auftauchten.Der steilste Anstieg war die Straße zu den 3 Zinnen.Kurz hinter dem Limojoch war die heftigste Abfahrt, mit losem Geröll schön steil.Die schönste Abfahrt war nach Alleghe durch ein verlassenes Dorf, recht steil, so dass ich immer auf Markus warten musste, aber doch super.Am überraschtesten war ich, als die 2 Nürnberger auf dem Weg zum Monte Grappa vor uns auftauchten.Die schönste(und teuerste) Übernachtung war auf der Rastnerhütte.Das teuerste Abendessen der der Einkauf in San Martino.Der schönste Platz war die Fanesalpe.


Eckdaten:

17640 Höhenmeter und 612 km 

11 Tage